Artikulationsstörung
Hier werden Laute auf Grund sprechmotorischer Probleme fehlerhaft gebildet. Die bekannteste Form der Artikulationsstörungen ist der Sigmatismus, besser bekannt als „Lispeln“, bei dem die Zunge bei der Bildung des Lautes /s/ bzw. /z/ zwischen die Zähne rutscht. Oft ist gleichzeitig eine myofunktionelle Störung zu beobachten.
Myofunktionelle Störung
Das muskuläre Gleichgewicht und die Bewegungsabläufe der Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur sind gestört. Feine Bewegungen wie zum Beispiel die Zunge von einem Mundwinkel zum anderen zu bewegen fallen dem Betroffenen schwer. Oft kommt die Zunge beim Sprechen und Schlucken zu weit nach vorne und der Mund steht offen.
Verbale Entwicklungsdyspraxie
Die Verbale Entwicklungsdyspraxie ist eine – meist schwere – Sprechstörung bei Kindern. Das Problem liegt in der Planung der Sprechbewegungen im Gehirn. Ihr Kind weiß sehr genau, was er sagen möchte, kann allerdings die motorischen Mund- und Zungenbewegungen nicht korrekt ausführen. Ihr Kind strengt sich beim Sprechen häufig an und es sieht so aus, als ob es die richtige Stellung von Lippen und Zunge bei der Artikulation sucht. Die Aussprache klingt undeutlich und ist nur schwer verständlich.
Sprechapraxie
Die Sprechapraxie ist eine erworbene Sprechstörung, die oft nach einem Schlaganfall auftritt. Dabei ist die Planung von Sprechbewegungen betroffen. Der Betroffene weiß genau, was er sagen möchte, kann aber durch eine Störung im Gehirn die für die Aussprache nötigen Bewegungen nicht ausführen. Deshalb sind oft Suchbewegungen zu beobachten, Laute werden entstellt und die Sprache wird oft sehr unverständlich.
Dysarthrie
Die Dysarthrie ist eine erworbene Sprechstörung, die durch eine Schädigung des Nervensystems verursacht wurde, wie zum Beispiel bei der Parkinson Erkrankung. Dabei sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Menschen mit Dysarthrie bei Parkinson sprechen oft sehr leise und monoton, sehr undeutlich und schnell. Menschen, die ausschließlich unter einer Dysarthrie leiden, haben keine Sprachstörung. Das heißt, dass sie normal verstehen, schreiben und lesen können.
Stottern
Beim Stottern ist der Redefluss unfreiwillig und plötzlich unterbrochen. Es zeigen sich verschiedene Symptome, wie das Wiederholen oder Dehnen von Lauten oder auch Blockierungen, die ein plötzliches Steckenbleiben während des Sprechens verursachen. Zusätzlich können sich sogenannte Begleitsymptome entwickeln, wie Verkrampfungen im Gesichtsbereich, Weglassen von bestimmten schwierigen Wörtern oder Lauten, oder auch das Vermeiden von Kommunikationssituationen.